Über den Kurs
Leinwand – Spachtelmassen, Tuschen, Wachs und Pigmente
Schleiernessel – Marmormehl, Papier, Tuschen und Pigmente
Was bleibt im Verborgenen? Was zeigt sich nur im Spiel von Licht und Schatten, von Sichtbarkeit und Leere?
„Das Licht zeigt nur, was bereit ist, sichtbar zu werden.
Alles andere bleibt unsere Stille Spur“
In diesem Seminar gehen wir auf die Suche nach dem Unsichtbaren – dem, was hinter, unter oder zwischen den sichtbaren Dingen liegt.
Mit selbst hergestellten Spachtelmassen, Pigmenten und transparenter Schleiernessel als Malgrund erschaffen wir vielschichtige Bildräume. Dabei arbeiten wir sowohl auf klassischer Leinwand als auch auf halbtransparenten Stoffen, die das Licht durchlassen, brechen oder zurückwerfen. Ein zentrales Gestaltungselement ist die Negativmalerei: Formen und Figuren entstehen nicht durch das, was aufgetragen wird – sondern durch das, was ausgespart bleibt. Es ist ein Spiel mit Umriss, Umraum, Struktur und Transparenz. Was sichtbar wird, ist das, was wir nicht direkt malen.
Inhalte & Techniken:
Spachteltechniken auf Leinwand und Stoff
Arbeiten mit Schleiernessel als durchscheinendem Träger
Einbindung von Licht und Schatten in die Gestaltung
Pigmentaufträge in Schichten, Lasuren, Abtragungen
Einführung in die Negativmalerei: Aussparen, Umfließen, Sichtbarmachen durch Leere
Kombination aus Fläche, Textur, Linie und Lichtwirkung
Wir erschaffen Bildräume, in denen das Unsichtbare Platz bekommt – Erinnerungen, Atmosphären, Andeutungen. Am Ende steht ein oder mehrere Werke, die nicht nur in ihrer Materialität, sondern auch in ihrer stillen Aussagekraft berühren.
Dieses Seminar richtet sich an Künstler*innen, die sich mit Licht und Schatten, mit dem Unsichtbaren und der Negativmalerei beschäftigen wollen und offen für Neues sind. Meditationen und Wahrnehmungsübungen sind ein freiwilliger Teil des Angebots.
Dozent/-in
Anke Leinhaas

Anke Leinhaas geboren 1972 in Bad Neuenahr, arbeitet und lebt in der Nähe von Bonn. Neben der Tätigkeit im wissenschaftlichen Umfeld beschäftigt sie sich schon seit ihrer Kindheit mit der Malerei und belegte Kurse bei verschiedenen Künstlern in unterschiedlichen Techniken. Mit der Liebe und Verbundenheit zur Natur und der Auseinandersetzung mit der Thematik „haptisch greifbare Räume im dreidimensionalen Bildgeschehen“ zu visualisieren, entdeckte sie die Musebrink Technik. Seit 2015 fokussierte sie sich auf die Musebrink-Technik. Der Besuch der Studienklasse „process painting of intuitive power“ bei Gabriele Musebrink (2018 – 2020) hat diesen Prozess weiter vertieft. Seit 2020 ist Anke Leinhaas als Assistenz von Gabriele Musebrink mit Dozententätigkeit in Bonn und im Süddeutschen Raum unterwegs. Im deutschsprachigen Raum ist sie seit vier Jahren in Ausstellungen vertreten.